Autorin Liesse Ebengo
Mein zweites Buch:
„Die Frauen von Kinshasa“
Infos zum Buch:
Ein Buch – fünf Geschichten
Tauchen Sie ein in die Welt der Frauen von Kinshasa…
„…überraschend, eindrucksvoll, kritisch…“
Dieses Buch soll zum Nachdenken anregen und anregende Diskusionen erzeugen.
Ich suche noch nach Verlagsangeboten
eine kurze Leseprobe:
“ BONJOUR! Comment ca va?“
Arthur lebte in der Stadt Kinshasa, in der Gemeinde Gombe. Er war mit Mbo verheiratet. Sie hatten vier Kinder, eine Tochter und drei Jungen. Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann, aber er begrüßte niemanden. Er grüßte nicht einmal seine Frau und seine Kinder. Wenn ihn jemand grüßte, antwortete er nicht, sondern bewegte nur seinen Kopf. Seine Frau, seine Kinder, seine Nachbarn und seine Familie beschwerten sich über sein Verhalten. Aber Arthur änderte sich nicht.
Er hatte ein sehr schönes und großes Haus mit Garten, Zuckerrohr, Maracuja, Avocado und Mango. Er hatte auch einen Hund namens COCO und einen Hahn namens Miki. Am Morgen , brauchte er keinen Wecker, weil Miki sein Alarm war. Jede Stunde sang Miki „Cocorico, Cocorico“. Während Miki Cocoriko sang, war Coco der Hund sehr glücklich. Er bewegte seinen Schwanz und bellte „HU HU HU.“
Arthur hatte einen weißen Peugeot und liebte Fußball. Jedes Mal, wenn seine Mannschaft spielte, ging er ins Stadion. Wenn seine Mannschaft gewann, war er sehr zufrieden. Das war dann die Gelegenheit für seine Frau und seine Kinder, ihn um Geschenke zu bitten. Wenn sie verlor, war er traurig und wollte nichts essen.
Eines Tages waren die Freunde seiner Kinder gekommen, um Hausaufgaben zu machen. Sie grüßten Arthur, aber sie bekamen keine Antwort. Sie dachten, er sei ärgerlich, nahmen ihre Taschen und flohen. Arthurs Kinder waren unglücklich über diese Situation, aber Arthur selbst störte es nicht. Selbst wenn er jemanden kannte, ging er ohne Begrüßung vorbei. Niemand hat es verstanden. Seine Frau ging allein zu Elternversammlungen, um das Verhalten ihres Mannes zu verbergen.
Die Kraft eines Grußes
„Hallo! Wie geht es dir „
Sicher grüßen Sie andere oft so. Sie können diese Wörter sogar mit einem Händedruck oder einem Zeichen der Zuneigung begleiten. Die Sitten und Gebräuche variieren von Ort zu Ort, aber das Prinzip bleibt dasselbe. In der Tat kann die Nichtbebeachtung einer Person oder die Nichtbeantwortung einer Begrüßung als Mangel an Liebe oder Höflichkeit empfunden werden.
Es ist jedoch nicht einfach für alle, andere zu begrüßen. Einige zögern, dies zu tun, aus Schüchternheit oder mangelndem Selbstwertgefühl. Anderen fällt es schwer, Menschen einer anderen Rasse, Kultur oder einem anderen sozialen Status zu würdigen. Aber auch eine kurze Begrüßung kann sich sehr positiv auswirken!
Wir müssen daher unsere Mitmenschen unabhängig von ihrer Rasse, Kultur oder sozialen Herkunft begrüßen. Also zeigen wir ihnen Ehre und Liebe.
Manchmal können wir jemanden nur anlächeln oder ihm zuwinken, um ihn zu begrüßen. Auch das kann ihm guttun, besonders wenn er traurig oder depressiv ist.
Mbo, Arthurs Frau, war eine sehr schöne, freundliche, sanfte Frau. Sie trug immer Lippenstift und kostbare Kleidung. Ihre Freunde schätzen sie. Sie sagten:
„Du bist glücklich, Mbo, dein Ehemann kauft dir nur kostbare Kleidung. Wir wollen auch einen Ehemann wie deinen.“ Mbo war Hausfrau, aber sie hatte Charlotte als Küchendienerin. Sie kannte Charlotte seit ihrer Kindheit.
Als ihr Ehemann Arthur Mbo aufforderte, eine Magd zu suchen, entschied sie sich für Charlotte, weil diese bereits eine alte Frau war. Charlotte war nicht verheiratet und hatte keine Kinder. Deshalb lebte sie mit Mbo zusammen. Aber Charlotte war unhöflich gegenüber Arthur, sie mochte ihn nicht, sie liebte alle außer Arthur.
Mbo diente in einer Kirche in der Gemeinde Gombe. Sie war die Assistentin der Frau des Pastors. Mbo hat sich sehr dem Gebet gewidmet und für ihren Ehemann und ihre Kinder gebetet. Sie hat sich außerdem stark für wohltätige Zwecke engagiert, sie hat gegeben als auch empfangen. Als Freiwillige hat sie in der Kirche gearbeitet. Gemeinsam mit der Frau des Pastors und anderen Frauen aus der Kirche unterstützte sie das Kinderkrankenhaus „Hopital Pediatrique Kalembe Lembe“.
Mbo liebte den Herrn und zeigte ihre Unterstützung im Kreis der Frauen. Sie war ganz anders als ihr Ehemann. Ihre Kinder liebten sie. Sie war stets bereit zu helfen.
Sie liebte das klassische französische Theater und wann immer es im Theatersaal eine Aufführung gab, war sie zusammen mit ihrer ältesten Tochter Zaina dort. Das Sprechen der französischen Sprache und das Einhalten aller Grammatikregeln bereiteten ihr ebenfalls große Freude. In ihrer Selbsthilfegruppe „Frauen des Glaubens“ hielt sie regelmäßig Vorträge. Ihre Liebe zur französischen Sprache ging Hand in Hand mit einem respektvollen Umgang mit der Grammatik. Es schien, als habe sie eine besondere Güte direkt aus dem Himmel empfangen.
Diese Selbsthilfegruppe spielte eine entscheidende Rolle als Katalysator, um Frauen dabei zu helfen, ihre Zweifel durch Gebet, das Lesen der Bibel und positive Affirmationen zu überwinden. Sie unterstützte die Frauen dabei, alte Überzeugungen zu hinterfragen und eine Wertschätzung für positive Veränderungen im Leben zu entwickeln.
Diese Gruppe vermittelte eine wunderbare Energie und unterstütze damit persönliche Transformationen. Mbo lebte diese Ideen und Prinzipien in ihrem eigenen Leben und verspürte den Wunsch, diese wertvollen Informationen und ihre Erfahrungen auch mit anderen Frauen zu teilen. Sie war aufgeschlossen und bereit, anderen zuzuhören.
Sie leitete mehrere Gruppen und die Frauen waren glücklich mit ihr als Leiterin. Das Leiten einer solchen Gruppe stellte sowohl für die Leiterin als auch für die Teilnehmer eine Entwicklungserfahrung dar. Alle Beteiligten waren offen dafür, sich mit ihren eigenen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Es war eine großartige Gelegenheit, den Heilungs- und Evolutionsprozess weiter voranzutreiben. Dabei hatte sie stets das Ziel im Blick, die Liebe zu sich selbst und zum Nächsten zu fördern. Dies wurde als die wichtigsten Ziele auf dieser Erde betrachtet.
Das Treffen fand einmal wöchentlich statt, entweder bei einer der Frauen zu Hause oder in der Kirche. Oft trafen sie sich bei Mbo, da sie ein schönes großes Haus hatte, das ausreichend Platz für alle Frauen bot.
Aber niemand hat mir davon erzählt
An einem Dienstagabend sollten die Frauen der Gruppe zu Mbo kommen, um sich gegenseitig mit Gebet, Rat und Motivation zu unterstützen. Mbo und Charlotte hatten ein köstliches Mahl vorbereitet, darunter Pondu, Makayabu (Salzfisch), Ntaba (Ziege) und Kwanga (Maniokbrot). Leider waren die Frauen nicht erschienen und hatten nicht einmal angerufen, um sich zu entschuldigen. Mbo hatte sich sehr viel Mühe gemacht, das Essen und die Getränke sowie viele andere gute Dinge vorzubereiten, aber niemand war gekommen.
Mbo entschloss sich, die Frauen anzurufen. Es stellte sich heraus, dass sie alle in der Kirche im Büro der Frau des Pastors versammelt waren. Die Frau des Pastors lud Mbo sofort in ihr Büro ein. Obwohl das Wetter schlecht war und der Himmel dunkel und regnerisch, machte sich Mbo auf den Weg, um sie zu treffen.
Im Büro waren alle Frauen versammelt, und die Frau des Pastors sprach im Namen aller Frauen. Sie erklärte, dass zu Beginn alles in Ordnung gewesen sei, aber nach und nach hätten sich Zwischenfälle in Mbo’s Haus ereignet.
„Zwischenfälle! In meinem Haus?“
„Dein Mann verhält sich wie der Meister der Meere. Die Situation hat sich allmählich verschlechtert, bis sein Verhalten unerträglich geworden ist.“
„Sei meine Schwester!“
„Die Frauen sind durch ihn vertrieben worden. Sie haben Erfahrungen gemacht, die sie sehr verstört haben.“
„Wann?“
„Wann immer es ein Treffen bei dir gab.“
„In der Toilette hat dieses Verhalten während mehrerer Treffen über mehrere Jahre stattgefunden.“
„Aber niemand hat mir davon erzählt, warum?“
„Sogar ich wurde in deinem Haus, in deiner Toilette, sexuell belästigt. Dein Mann hat meinen Körper berührt. Ich habe ihn zurückgewiesen, und es erging den anderen Frauen genauso.“
„Und warum habt ihr mir nichts erzählt?“
„Einige waren ängstlich, andere verlegen, jede hatte ihren eigenen Grund.“
„Liebe Frauen, liebe Mütter, ich entschuldige mich für das Verhalten meines Mannes.“
„Aus diesem Grund möchten wir nicht mehr, dass das Treffen bei dir stattfindet. Ab heute werden die Treffen in der Kirche abgehalten.“
„Danke, ich respektiere eure Entscheidung.“
….